Es kommt vor, dass man nach einer ausgiebigen Radreise auf die verdiente Bequemlichkeit nicht verzichten möchte und seine Rückreise mit dem Fahrrad per Flugzeug plant. Auch weit entfernte Ziele sind durch die häufig vom Arbeitgeber regulierte Arbeitszeit teilweise nur mit dem Flugzeug zeitig zu erreichen, ob sich genügend Facharbeiter auf eine Stelle bewerben, vorhanden wären und doppelte Arbeitskraft durch in Teilzeit und Mobile Office eingesparrte Bürokosten rechnen würden, sei dahingestellt. Besonders wenn Abgaben und die Verfügbarkeit von physischen Arbeitsplätzen für mittelständische Unternehmen keine Wahl lassen. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen geben manchmal keine Wahl noch nachhaltiger zu Reisen.

Auch beim Überdenken des Verhaltens von professionellen Sportclubs welche eigentlich das Fahrradfahren als Grundlagenausdauer zur Anreise zu Tunieren wie das Schreiben im Metier des Schriftstellers unter Ihrer Vorbildfunktion beherrschen könnten, werden die eignen Entscheidungen relativiert. So kann man sich doch der mit Fleiß und Aufrichtigkeit erarbeiteten Fähigkeiten von Piloten und der unglaublichen Organisation von Flughäfen und der technischen Errungenschaften der Menschheit, welche in Zukunft wahrscheinlich auch grünes Fliegen ermöglichen werden, respektvoll hingeben und genießen, solange man mit einem Fahrrad im Gepäck einige Dinge beachtet:

Flüge mit Fahrrad buchen

In der Regel werden Fahrräder von allen Airlines als Sperrgepäck transportiert. Normalerweise können Fahrräder unter zusätzlicher Sportausrüstung im Buchungsvorgang online zugebucht werden und kosten zwischen 40 – 70 €/ Fahrrad.

Fahrräder können entgegenkommenderweise wie beispielsweise bei Ryanair auch wenige Tage vor Abflug online noch zugebucht werden.

In Außnahmefällen erlauben Airlines wie S7 eine kostenfreie Mitnahme von Sportgeräten (Ski, Snowboard,…) etc. wie Fahrräder, wenn der gebuchte Tarif ein Aufgabegepäck beinhaltet.

Bereits beim Buchen solltet ihr schon eine geeignete und den Maßen entsprechende Tasche besitzen oder wissen wo ihr einen leeren Fahrradkarton (bsp. Fahrradhändler) her bekommt. Hier kauft Ihr eine perfekte Reisetasche fürs Fahrrad: 

TranZbag Pro

Wenn Ihr die Tasche im Nachhinein lagern könnt und auch Carbonräder sicher transportieren wollt empfiehlt sich folgende Fahrradtasche.

Vorbereitungen vor Abflug

Ihr solltet unbedingt vor Abflug ausreichend Zeit zur Demontage von Komponenten einplanen (zusätzlich 45 – 60 min). Bei allen Airlines wird das Verstauen des Fahrrades in einer dafür geeigneten Tasche oder Box vorgeschrieben.

  • Luft muss aus den Reifen vollständig abgelassen werden

(hier empfiehlt es sich bei Tublessreifen einwenig Luft im Mantel zu lassen)
An den meisten Flughäfen findet Ihr bei Tankstellen Kompressoren für die einfache Montage von Tublessreifen für franz. Vetile gibt es entsprechnde Adapter im Fahrradhandel

  • Das Vorderrad muss aus der Gabel genommen werden
  • Der Lenker muss quer stehen und mit dem Rahmen fixiert werden (z.B Klebeband oder Spanngurt)
  • Pedale müssen abgeschraubt sein
  • Lose Teile wie Pedale und VR-Rad müssen fixiert sein bzw. in einer Box verstaut sein
  • Insgesamt darf die Fahrradtasche in der Regel nicht mehr als 30 kg (bei manchen Anbietern nur 20 kg) wiegen, ein Durchschnittsbike wiegt ca. 16 kg
  • Lichtakkus ins Handgepäck

Zusätzlich kann man das Schaltwerk demontieren, die Sattelstange abnehmen, die Gabel mit Luftkissen, ducktapefixierten Handtüchern oder Schaumstoff polstern. Allerdings sollten Ihr beim Abnehmen der Sattelstange darauf achten, dass die Klemme sicher verstaut ist oder nicht zu fest aber auch nicht lose am Rahmen bleibt

Besonders empfehlenswert ist es im Falle von Bremsscheiben, diese zu demontieren, mit geeigneten Plugs die Bremsbeläge zu sichern. Die Bremsscheiben können in einer gesonderten Box so vor dem rauen Umgang gesichert werden. Außerdem sollten die Bremshebel im Aufnahmebereich und im Übergangsbereich samt Ausgleichsbehälter zum Bremsschlauch gut gepolstert werden.

Auch solltet ihr den vorderen Zahnkranz und Kettenstreben beispielsweise mit Karton abkleben, um niemanden zu verletzen.

Für alle MTBler: Die Luft in Luftfederungen hält sich erstaunlicherweise gut auch nach leichten Kompressionsausgleichsschwankungen in der Höhe.

Damit müsst ihr nichts bei Dämpfern oder Luftfedern befürchten, da der Luftdruck auch für Tiere im Gepäckraum des Flugzeugs reguliert wird.

 

Abläufe an Flughäfen

Am Flughafen solltet Ihr mindestens 3 Stunden vor Abflug eintreffen, um in Ruhe das Fahrrad für den Transport vorzubereiten. Es sei denn ihr kommt bereits mit dem verpackten Fahrrad zum Flughafen.

Unbedingt beachten!

Auch auf sehr großen Flughäfen kommt es vor, dass Sperrgepäck, das zuerst ein Etikett zur richtigen Beförderung erhalten muss, nur an einem Schalter ausgegeben wird. Dh. entweder solltet ihr euch einen Wagen vor dem Verpacken bereitstellen oder direkt vor diesem Schalter verpacken. Denn ansonsten werden Wege zum Tragen des Bikes zu lang. Ein Rollkoffer und fixer Ort zur Lagerung am Reiseort schafft hier Abhilfe.

Erst mit dem vorher erwähten Etikett könnt ihr euch näher zur eigentlichen zentralen Sperrgepäckabgabestelle begeben.

Nach der Abgabe steht der Fahrradreise nichts mehr im Weg es sei denn der innere Schweinehund fängt irgendwann das bellen an. PS: Natürlich könnt ihr eure Fahrradtasche bis auf die maximale Fahrradgewichtszulassung der Airline befüllen und so Gewicht und Volumen, welches andere im Flugzeug stören könnte sicher verstauen (außer Easyjet).

Werkzeug und Flüssigkeiten können so zB. in einen reißfesten Sack und mit Kabelbinder am Fahrrad befestigt werden.

Generell kann man eine Ductaperolle ca. 20 mittelgroße Kabelbinder etwas Karton und Luftpolster für das Verpacken gut gebrauchen.

E-Bikes werden auch ohne Akku von keiner Fluggesellschaft befördert.

Bei Transitflügen müsst ihr das verpackte Fahrrad abohlen und nochmals aufgeben, damit auch nochmal für den Transitflug für das Fahrrad extra zaheln.

Für Interkontinentalflüge je nach Flugmeilenanzahl kann sich der Preis pro Fahrrad erhöhen.